Vorträge 2020

VORTRÄGE

Freitag, 14. Februar 2020
One belt, one road – politische Ziele und normativer Rahmen
Vortrags- und Diskussionsrunde unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Georg Gesk, Universität Osnabrück, mit Frau Prof. Dr. Huang Hui, Peking-Universität, und Herrn Prof. Dr. Chang Chih-Ming, National Taiwan University
Seit dem Ende des westlich geprägten Imperialismus in den 1950er bzw. 1960er Jahren und dem Ende des Kalten Krieges in den 1990er Jahren haben sich Deutschland und die EU lange Jahre überwiegend mit sich selbst und ihrer direkten Umgebung beschäftigt. Eine globale Perspektive fehlte meist. Mit der Ankunft Chinas als „global player“ wird eine rasche Veränderung der internationalen Beziehungen festgestellt. Ein Phänomen, an dem dies besonders deutlich wird, ist das Projekt „one belt, one road“. Während mehr und mehr deutsche Unternehmen versuchen, sich auf Veränderungen und Möglichkeiten einzustellen, fällt es anderen Akteuren schwer, sich gegenüber dieser Strategie zu verhalten. Vorträge und Diskussion wollen aufzeigen, an Hand welcher Maximen und mit welchen Rahmenbedingungen sich diese chinesische Entwicklungsstrategie entfaltet.

Montag, 25. Mai 2020
Chinas Aufstieg und die Zukunft der globalen Ordnung
Prof. Dr. Eberhard Sandschneider, Freie Universität Berlin
Chinas machtpolitischer Aufstieg hält die Welt in Atem. In den Medien ist eine intensive Berichterstattung zu Chinas wirtschaftlicher Entwicklung und zur politischen Situation zu beobachten und die Rolle Chinas in der Welt wird breit diskutiert. Thematisiert werden zugleich Fragen des Wandels und der Kontinuität der internationalen Beziehungen und deren Neugestaltung. Eberhard Sandschneider widmet sich in seinem Vortrag den Fragen: Was bedeutet Chinas Entwicklung für die künftige globale Ordnung und wie sollte der Westen damit umgehen?

Montag, 8. Juni 2020
Wohltätigkeit mit chinesischen Besonderheiten – chinesische Stiftungen zwischen Parteistaat und Gesellschaft
Dr. Katja Levy, Technische Universität Berlin
Traditionell schreibt die Forschungsliteratur gemeinnützigen Stiftungen in den europäischen und nordamerikanischen Gesellschaften bestimmte Funktionen zu. Dazu gehört u.a. die Umverteilung von Vermögen oder die Verbesserung der Effizienz von Dritte-Sektor-Organisationen. Vielfach erwartet man von diesen Organisationen auch, dass sie als Impulsgeber für gesellschaftlichen Wandel und Förderer von gesellschaftlicher Pluralität fungieren. Katja Levy betrachtet die Entwicklung der gemeinnützigen inländischen Stiftungen in der VR China und fragt nach ihren Spielräumen in der chinesischen Gesellschaft.

Montag, 13. Juli 2020
China und die Corona-Krise: Innen- und außenpolitische Positionen
Prof. Dr. Dr. h.c. Mechthild Leutner, Freie Universität Berlin
Die weltweite Verbreitung der Corona-Pandemie und ihre gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen sind zum prägenden Thema nationaler und internationaler politischer Diskurse geworden. Wie geht China mit der Krise und ihren Folgen um? Welche internationalen Dimensionen lassen sich beobachten? Der Vortrag beleuchtet die innen- und außenpolitischen Positionen der VR China und sucht diese im globalen Kontext einzuordnen.

Montag, 14. September 2020
Industriepolitik in China – Funktion und Grenzen in der Ära Xi
Prof. Dr. Doris Fischer, Universität Würzburg
Chinesische Industriepolitik wird von außen in der Regel als Erfolgsgeschichte wahrgenommen und ruft in den USA, in Deutschland und in der Europäischen Union Reaktionen und Ängste hervor. Obwohl diese Wahrnehmung zum Teil auf Missverständnissen beruht, wurde Chinas Industriepolitik zu einem der Gründe für den eskalierenden Handelskonflikt mit den USA. Vor diesem Hintergrund wird der Vortrag die Bedeutung, Funktionsweise und Veränderungen, aber auch die Schwächen chinesischer Industriepolitik beleuchten.

Montag, 9. November 2020
Chinas Wirtschaftsentwicklung und Wirtschaftsbeziehungen im internationalen Kontext
Vortrags- und Diskussionsrunde unter Leitung von Prof. Dr. Shiwei Shi, University of International Business and Economics, Beijing, mit Frau Prof. Dr. Ulrike Reisach, Hochschule Neu-Ulm für angewandte Wissenschaften, und Herrn Carsten Senz, Head of Corporate Communications, Huawei Technologies Deutschland
China hat im 21. Jahrhundert eine beispiellose wirtschaftliche Entwicklung erlebt. Dieses Phänomen ist nicht nur für China von großer Bedeutung, sondern hat Auswirkungen auch auf die internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gewachsenen wirtschaftlichen Verflechtungen. Mit China als „global player“ auf der internationalen Bühne haben sich die weltweiten Wirtschaftsstrukturen, Handels- und Investitionsströme gewandelt. Die Veranstaltung zielt darauf ab, diese Entwicklungen zu analysieren und bietet ein Forum für die Diskussion aktueller Fragen.

Montag, 30. November 2020
Aktuelle Tendenzen in der Rechtsentwicklung Chinas
Prof. Dr. Georg Gesk, Universität Osnabrück
Die Betrachtung der rechtlichen Entwicklungen der vergangenen zwei Jahre in der VR China zeigt, dass das Land sich in normativer und institutioneller Hinsicht mit hoher Dynamik verändert. Der Vortrag konzentriert sich auf drei wichtige Bereiche der aktuellen Rechtsentwicklungen: die Neuordnung des politisch-institutionellen Rahmens, wie er im Verfassungsrecht deutlich wird; den Versuch einer Normierung der KPCh selbst, welcher diese nicht nur auf Xi Jinping hin orientiert, sondern der die arbiträre Ausübung von Macht eingrenzt; und die weitergehende Normierung der Gesellschaft durch ein allgemeines Zivilrecht, was durch die Einführung neuer Konzepte die Voraussetzungen und Möglichkeiten für die Durchsetzung eben dieser Konzepte (Stichwort: ökologische Grundordnung) schaffen soll.

Montag, 7. Dezember 2020
Der Kampf um die Technologieführerschaft zwischen den USA und China: Ein neuer „kalter Krieg“ und seine Implikationen für Europa
Dr. Margot Schüller, German Institute for Global and Area Studies (GIGA), Hamburg
Der Vortrag gibt zunächst einen Überblick über den technologischen Aufstieg Chinas im Vergleich zu den USA und Europa und über die ambitionierten Zukunftspläne des Landes. Im zweiten Teil werden die politischen Programme und Maßnahmen der USA untersucht, durch die der Aufstieg Chinas als Technologiemacht gebremst werden soll. Abschließend wird diskutiert, welche Auswirkungen für Europa damit verbunden sind und welche Reaktionsmöglichkeiten europäischen Akteuren offenstehen. 

Montag, 14. Dezember 2020
The Rise of China in the World of Universities in the 21st Century
Prof. Dr. Dr. h.c. William C. Kirby, Harvard University
Germany led the world of universities in the 19th century. American universities set global standards in the 20th century. What, then, are the prospects for Chinese leadership in global higher education in the 21st century? We will learn from the experiences of multiple universities on three continents—including that of the Freie Universität Berlin—what makes, and breaks, potentially great universities and systems of higher learning. The talk is based on Professor Kirby’s forthcoming book, The World of Universities in the 21st Century.