Vorträge 2025
VORTRÄGE
Freitag, 10 Januar 2025, 12.00 h (CET)
Prof. Dr. Li Xuetao 李雪涛, Beijing Foreign Studies University
The Assimilation of Foreign Cultures in New China
This lecture explores the impact of foreign cultures on Chinese society since the founding of New China. It is divided into several stages, beginning with the foreign cultural influence from the establishment of New China in 1949 to the pre-Cultural Revolution period, marked by Soviet cultural aid and literature, as well as the contributions of overseas intellectuals returning to build the nation. The lecture then describes the interruption of foreign cultural exchanges during the Cultural Revolution and the subsequent restoration of cultural interactions in the later years of the period. The report further analyzes the large-scale introduction of foreign cultures after the Reform and Opening-up in 1979 and its profound influence on China’s modernization. The speaker argues that the development of New China’s culture has been shaped through the collision and integration with foreign cultures, with the absorption of foreign cultures becoming a crucial driving force for the self-renewal of Chinese civilization.
Vortrag im Rahmen der Digital Lecture Series “Chinese Perspectives: China and the World through the Eyes of Scholars”
Montag, 17. Februar 2025, 18.15 Uhr
Vortrag und Gespräch
Prof. Dr. Hans van Ess, Ludwig-Maximilians-Universität München, und Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer, EuroAsia-Institut für Kultursysteme
Überlegungen zur Geschichte Xinjiangs und seiner geopolitischen Bedeutung im historischen Kontext
Die Referenten Prof. Dr. Hans van Ess und Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer beleuchten in ihren Vorträgen die Geschichte der chinesischen Provinz Xinjiang und ihre geopolitische Bedeutung im historischen Kontext. Dabei werden sowohl die wechselvolle Geschichte der Verbindung der Uiguren mit dem Gebiet Xinjiang und die Rolle von Angehörigen anderer turksprachiger Völker in der Region als auch die besondere Bedeutung des Tarim-Beckens als multiethnischer Verkehrs- und Begegnungskorridor zwischen Europa und Mittelasien einerseits und Ostasien andererseits betrachtet. Die Vorträge bauen auf den Beiträgen der Referenten im neu erschienenen Sammelband „Xinjiang – eine Region im Spannungsfeld von Geschichte und Moderne. Beiträge zu einer Debatte“ (LIT Verlag 2024) auf.
Freitag, 28 Februar 2025, 12.00 h (CET)
Prof. Dr. Hu Chunchun 胡春春, Shanghai International Studies University
Modernity and Identity in Modern Chinese Discourse
Even if identity politics, which has proven disruptive in many parts of the world, has not yet fully entered current cultural and socio-political discourses in China, China is not entirely free of it. Since the collision with the European colonial powers in the second half of the 19th century at the latest, China has been striving for a double transformation: the political transformation from a pre-modern, dynastic, archaic society to a modern nation state on the one hand, and the cultural transformation with the strong desire to preserve the traditional Chinese identity, which now needs to be renegotiated, on the other. In the lecture, this search process will be interpreted on the basis of reading experiences of various kinds – literary and pictorial – and its inadequacy will be examined.
Vortrag im Rahmen der Digital Lecture Series “Chinese Perspectives: China and the World through the Eyes of Scholars”
Montag, 3. März 2025, 18.15 Uhr
Vortrag und Gespräch (Hybrid)
Aktuelle Entwicklungen der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen
Prof. Dr. Shiwei Shi, University of International Business and Economics, Beijing, und Xing Wang, Generalsekretär der Chinesischen Handelskammer in Deutschland
Das bilaterale Verhältnis zwischen Deutschland und China ist von dynamischen wirtschaftlichen Entwicklungen, geopolitischen Veränderungen und neuen Herausforderungen geprägt. Welche Trends zeichnen sich ab? Welche Chancen und Risiken ergeben sich für Unternehmen und Politik?
Die Referenten der Veranstaltung, Herr Prof. Dr. Shiwei Shi und Herr Xing Wang, beleuchten in ihren Kurzvorträgen gegenwärtige Tendenzen in den deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen und diskutieren diese unter besonderer Berücksichtigung gegenwärtiger Entwicklungen der nationalen und internationalen Rahmenbedingungen.
Freitag, 16 Mai 2025, 12.00 h (CET)
Prof. Hu Zongshan 胡宗山, Central China Normal University
Rural Governance in China: Historical Legacies and Contemporary Challenges
In his lecture, Prof. Hu Zongshan explores key issues in China’s rural governance and examines how China’s current efforts to modernize and revitalize its rural governance structures are influenced by its historical legacy of rural administration. Drawing from his recently published two-volume work Rural Governance in Ancient China, he presents new research findings on village organization, household registration, land distribution systems, and the role of rural communities within the broader imperial state structure—spanning from the pre-Qin period to the late Qing Dynasty. Building on this historical foundation, Prof. Hu addresses contemporary challenges in China’s rural governance such as rural revitalization, governance reform, and the urban–rural transition, highlighting how historical insights continue to shape China’s policy landscape today.
Lecture in Chinese with English translation
Vortrag im Rahmen der Digital Lecture Series “Chinese Perspectives: China and the World through the Eyes of Scholars”
Montag, 19. Mai 2025, 18.15 Uhr
Hybrid-Vortrag
Geopolitische Umbrüche und die Zukunft der deutsch-chinesischen Beziehungen
Prof. Dr. Eberhard Sandschneider
Die globale Ordnung steht auf dem Prüfstand. Die jüngsten politischen Entwicklungen in den USA und weltweit seit der Wiederwahl des US-Präsidenten Donald Trump haben weitreichende Auswirkungen auf die geopolitischen Dynamiken.
Vor unseren Augen vollzieht sich der schwierige Übergang in eine neue internationale Ordnung, in der China und die USA zunehmend die Regeln bestimmen, während Europa mit internen Herausforderungen ringt. Die Rolle Chinas im globalen Machtgefüge wird weiter an Bedeutung gewinnen. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für Europa und insbesondere für die deutsch-chinesischen Beziehungen? Wie ist die bisherige Chinapolitik zu bewerten und welche Ansätze könnten an die Stelle bisheriger Konzepte treten? Diese Fragen wird der Vortrag mit Rückgriff auf die Erfahrungen der westlichen Chinabeobachtung über die letzten vier Jahrzehnte zu beantworten versuchen.
Mittwoch, 21. Mai 2025, 18.15 Uhr
Peking – dreimal Idealstadt: Idee und Wirklichkeit
Dr. Hans-Wilm Schütte
Noch heute lässt Pekings Stadtgrundriss den altchinesischen Plan einer Idealstadt erkennen, den Kublai Khan bis 1274 umsetzte. Sie sollte nicht nur den Ansprüchen einer absoluten Herrschaft genügen, sondern den Menschen auch dem Kosmos kultisch zuordnen. Unter Mao dagegen hatte Peking als Industrie- und Proletarierstadt ein sozialistisches Fortschrittsideal zu verkörpern. Das kulturelle und bauliche Erbe wurde als feudalistisch verfemt, vernachlässigt und teils vernichtet. Die Reformära ließ ein neues Ziel des Städtebaus entstehen: Peking als Leuchtturm des Sinokapitalismus und als Weltmetropole mit gigantischen Flugplätzen. Zugleich soll die Wiederentdeckung feudalen Glanzes bis hin zur Rekonstruktion von Baudenkmälern den Nationalstolz stärken. Wie in einem Brennglas zeigt sich aller Wandel an Pekings zentraler Nord-Süd-Achse, die der Anlage moderner Stadtzentren anderenorts zum Vorbild dient.
Montag, 7. Juli 2025, 18.15 Uhr
Die Zukunft deutsch-chinesischer Städtepartnerschaften in Umbruchzeiten
Prof. Dr. Thomas Heberer, Universität Duisburg-Essen
Mehr als 90 Städte und Gemeinden sind inzwischen eine Partnerschaft bzw. Freundschaftsbeziehungen mit chinesischen Städten und Gemeinden eingegangen. Seit 1988 besteht eine Partnerschaft zwischen Berlin und Peking. In den gegenwärtigen Umbruchzeiten entwickeln sich auch Debatten über die zukünftige Gestaltung der deutsch-chinesischen Beziehungen im Allgemeinen wie auch der Städtepartnerschaften. Was können deutsch-chinesische Städtepartnerschaften leisten? Dieser Frage geht Thomas Heberer in seinem Vortrag nach. Seine These: Als „kleine Diplomatie“ können Städtepartnerschaften zur Stabilisierung der deutsch-chinesischen Beziehungen beitragen und inhaltlich neue Wege gehen.
Im Anschluss an den Vortrag erfolgt die Finissage der Ausstellung „Ein Bergdorf und ein Kaiserpalast – Die glänzende Spur der Glasurkeramik vom Dorf Liuliqu“.